Ich esse ein Ei

Auszug aus Ich esse ein Ei / Je mange un œuf – Gelesen von Sascha J. Dorn und Samuel Macherel – Video von Sascha J. Dorn – Mix und Sounddesign von Nik Panique

Das Buch mit dem Titel
«Ich esse ein Ei»

gibt es, weil ich es für eine Entdeckung halte und deshalb ins Deutsche übersetzte.

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Die Geschichte spielt im Jetzt. Einem Jetzt, das klar der Vergangenheit angehört, dessen Themen wie beispielsweise Gender-Identität aber äusserst aktuell und von hoher Relevanz sind. Auch aus historischer und soziologischer Perspektive ist Nicolas Pages Buch ein wichtiger Beitrag zur aktuellen Debatte, beschreibt es doch die Anfänge einer Bewegung, die bis heute brisant ist.

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Während der Entstehung von «Je mange un œuf» war es ein Wagnis, Homosexualität zum Thema zu machen: Erst sieben Jahre vor der Erstveröffentlichung des Buches wurde Homosexualität von der Weltgesundheitsorganisation WHO von der Liste psychischer Krankheiten gestrichen. Menschen wie der Autor läuteten eine neue Ära ein.

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Die Dringlichkeit Nicolas Pages, das Erlebte festzuhalten, speist sich aus seiner – in «Ich esse ein Ei» nie klar benannten – Krankheit. Aus dem Kontext und unter Zuzug weiterführender Literatur wird klar, dass es sich dabei um eine HIV-Infektion handelt.

Am 1. Dezember 1981 wurde Aids als eigenständige Krankheit anerkannt, doch erst 1997, im Entstehungsjahr des Romans «Je mange un œuf», sinkt zum ersten Mal die Zahl der jährlichen Aids-Toten.
Vermutlich wird das Virus bei Pages erst kurz vor Beginn der Arbeit am Buch festgestellt und hat damit direkten Einfluss auf dessen Entstehen. Indem Pages sein Jetzt schriftlich festhält, kämpft er gegen die Diagnose, die Vergänglichkeit, an und schafft so ein Werk, das über seinen Tod hinaus bestand haben soll. Er hatte, in Anbetracht der damaligen medizinischen Situation, nicht damit gerechnet, dass er mit dem Virus würde leben und weiterarbeiten können.

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Weil Nicolas Pages aus eigener Erfahrung weiss, wie kostbar das Leben ist, gibt es «Je mange en œuf». Die Übersetzung «Ich esse ein Ei» gibt es, weil ich das Buch für eine Entdeckung halte.

Zum Schmökern eins Auszug aus der Übersetzung

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© Sascha J. Dorn